Jeder fünfte Patient erleidet nach der Narkose eine geistige Störung, manche werden sogar von massiven Wahnvorstellungen heimgesucht. Dies berichtet das Nachrichtenmagazin "Focus" am 10. März 2014 und beklagt, Ärzte bagatellisierten das Problem häufig als "Durchgangssyndrom".
Aktuelle Meldungen
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BGH: Nur wer abrechnet, haftet für Befundungsfehler
Ein Konsiliararzt haftet für Befunderhebungsfehler bei einer Krankenhausbehandlung nur dann, wenn er ein eigenes Vertragsverhältnis zum Patienten hat. Das hat der Bundesgerichtshof (BGH) in einem aktuellen Urteil (Az.: VI ZR 78/13) entschieden. Dies gilt nach Auffassung der obersten Richter sogar dann, wenn der Konsiliararzt weiß, dass der Klinik wichtige Geräte für einen korrekten Befund fehlen.
http://www.rws-verlag.de/hauptnavigation/aktuell/newsdetailsbgh/article/60/VI-ZR-7813.html
Postoperative kognitive Störungen: Gestörtes Immunsystem als Auslöser?
Grund für postoperative kognitive Störungen (POCD) kann eine Reaktion des Immunsystems auf den operativen Eingriff sein, der die Blut-Hirn-Schranke schwächt. Nach Darstellung von Neurologen der Berliner Charité im Vorfeld des Leopoldina-Symposiums vom 28. Februar bis 1. März 2014 ließen sich POCD vermeiden, wenn man die entsprechenden Antikörper mittels einer Blutwäsche im Gehirn reduziert.
Chloroprocainhydrochlorid für Spinalanästhesie zugelassen
Seit Januar 2014 ist ein weiteres Lokalanästhetikum gelistet: Nach Informationen der Pharmazeutischen Zeitung ist Chloroprocainhydrochlorid (Ampres® 10 mg/ml Injektionslösung, Meduna) indiziert bei Erwachsenen zur Spinalanästhesie, wobei die Dauer des chirurgischen Eingriffs 40 Minuten nicht überschreiten sollte.
http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=46916&cId=50896&type=0
Tod nach ambulanter HNO-Operation: Fehler im Narkoseprotokoll?
Vor dem Landgericht Gera hat am Montag ein Prozess gegen zwei Ärzte wegen des Todes eines zwei Jahre alten Mädchens begonnen. Wie der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) auf seiner Internetseite berichtet, war das Kind in einer HNO-Praxis für eine ambulante Polypenoperation in Vollnarkose versetzt worden, aus der sie nicht wieder erwachte.
http://www.mdr.de/thueringen/ost-thueringen/prozess_narkose_krankenhaus100.html
Infusionspumpe mit Lokalanästhetikum verbessert postoperatives Schmerzmanagement
Der Einsatz einer Infusionspumpe mit Lokalanästhetikum verbessert das postoperative Schmerzmanagement nach Leistenhernienoperationen und schneidet besser ab als ein Placebo. Dies geht aus einer aktuellen Metaanalyse hervor (Int J Surg. 2014 Jan 27. pii: S1743-9191(14)00014-4. doi: 10.1016/j.ijsu.2014.01.006, epub ahead of print), in die fünf randomisierte Kontrollstudien einbezogen wurden, die jeweils den analgetischen Effekt von Bupivacin bzw. Ropivacain mit dem von Placebo verglichen. Untersucht wurden die Schmerzscores von Tag 1 bis 5 postoperativ.
Kinderanästhesie: Intravenöse oder Inhalationsnarkose?
Nach wie vor fehlt es an wissenschaftlicher Evidenz in der Frage, ob bei ambulanten Operationen an Kindern die intravenöse Narkose Vorteile gegenüber der Inhalationsanästhesie bietet. Dies geht aus einer aktuellen Metaanalyse (Cochrane Database Syst Rev. 2014 Feb 7;2:CD009015, epub ahead of print) hervor, in der 16 Studien mit den Daten von insgesamt 900 Kindern ausgewertet wurden. Hauptaugenmerk lag auf peri- und postoperativen Komplikationen wie postoperative Übelkeit und Erbrechen (PONV), (Wieder-)Einlieferung ins Krankenhaus, Verhaltensauffälligkeiten sowie perioperative respiratorische oder kardiovaskuläre Komplikationen. Die Autoren folgern, dass für ein eindeutiges Votum zugunsten der intravenösen oder der Inhalationsnarkose bei Kindern mehr Studien mit ausreichender Evidenz erforderlich sind.
Knieendoprothetik: Kein erhöhtes Sturzrisiko nach Regionalanästhesie
Regionalanästhesien – sowohl spinale oder epidurale Anästhesie als auch periphere Nervenblockaden – bieten eine bessere Schmerzausschaltung, schnellere postoperative Erholung und niedrigere Komplikationsraten als Allgemeinanästhesie. Dennoch vermeiden manche Operateure den Einsatz von Regionalanästhesien bei der Implantation von Knieendoprothesen, weil sie fürchten, dass Patienten nach dem Eingriff häufiger stürzen könnten. Diese Befürchtung wurde nun durch eine in der aktuelle Ausgabe von "Anaesthesiology" publizierten Studie widerlegt. Die Studie beruft sich auf die Daten von mehr als 191.000 Patienten und ergab, dass das Sturzrisiko nach Regionalanästhesie sogar etwas geringer war als nach Allgemeinanästhesie.
Viele unentdeckte Herzinfarkte nach nicht-kardialen Operationen?
Ärzte könnten einen großen Teil der Herzinfarkte nach nicht kardialen Operationen übersehen. Dies geht aus einer Studie in der Märzausgabe der Fachzeitschrift "Anesthesiology" hervor. Die Autoren – Forscher um PJ Devereaux an der McMaster University in Ontoario, Canada – untersuchten in einer multizentrischen prospektiven Analyse die Daten von mehr als 15.000 Patienten. Demnach kann 30 Tage nach einer Operation für Patienten ein erhöhtes Sterberisiko durch peri- und postoperative Myokardischämien bestehen, die allerdings nicht alle mit den klinischen Symptomen für einen Herzinfarkt einhergehen. Als wichtigsten Indikator für unentdeckte myokardiale Infarkte nannten die Autoren die Erhöhung des Troponin T als diagnostischer Marker.
DAC 2014: Leichtere Kongressplanung per App
Vom 8. bis 10. Mai 2014 findet in Leipzig der Deutsche Anästhesiecongress (DAC) statt. Das übergreifende Motto lautet "Qualität durch Wissenschaft". Anästhesisten, die ihren Kongressbesuch bequem auf ihrem Smartphone planen möchten, können sich die App „DAC 2014“ herunterladen, die ab April 2014 in den Stores zum kostenfreien Download bereitsteht. Sie bietet Kongressbesuchern neben der aktuellen Programmversion eine personalisierte Time-Table-Funktion sowie die aktuelle Ausstellerliste. Für die Nutzung ist ein Passwort erforderlich, das telefonisch unter 0911 39316-14 oder per E-Mail unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! angefordert werden kann.